Story to GN 091

 

Zum Zeitpunkt dieses Fundes campierten wir wieder auf der „Mining Lease“ bei „Snufflers Dam“ welche ich in der Geschichte zu GN-056 erwähnt hatte. Wir wurden in letzter Zeit von vielen Gewitter heimgesucht die uns hier so ziemlich gefangen hielten. Die Tage waren sehr heiss und schwül. Fast jeden Nachmittag brachen Regengüsse über uns hinein die Gedanken an Sündflut und Weltuntergang aufkommen liessen.  Die lokalen Dreckstrassen hier im Staatswald verwandelten sich innerhalb Kürze zu reissenden Bächen und der umliegende Boden zu Schmierseife. Wir hatten aber genügend Proviant um dieser misslichen Lage für länger trotzen zu können. Unser Camp hatten wir auf einer leichten Anhöhe zwischen zwei kleinen Rinnsalen so platziert dass uns die Wasserfluten kaum etwas anhaben konnten. Da wir über die letzten Monate sehr viel auf dieser kleinen „Lease“ gearbeitet hatten, neigten sich die guten Funde langsam einem Ende zu. Wir konnten aber auf tolle Erlebnisse zurück blicken, welche uns viele schöne Nuggets beschert hatten. Eines davon wog 108.78g., während ein zweites Goldstück 59.68g. auf die Waage brachte. Beide wurden von Rolf in Sichtweite unseres Camps gefunden.

Aber jetzt zum eigentlichen Thema dieser Geschichte. GN-091. Es war der sehr frühe  Morgen eines weiteren wunderschönen Tages. Die Luft war noch kühl und frisch. Der Vorabendlichen Regenguss hatte die Hitze vertrieben und den Staub aus der Atmosphäre gereinigt. Wir hatten über die Jahre gelernt solche meist nur kurzen Momente sehr zu schätzen und auszunutzen. Denn mit der gleissenden Sonne welche sich langsam über den Horizont schob kam auch die Hitze wieder zurück. Mit den ersten Sonnenstrahlen welche, zuerst zaghaft, dann aber immer schneller durch die spärlich belaubten Baumwipfel sickerten und den klatschnassen Boden aufwärmten, verwandelte sich der „Bush“ wieder zu einem Brutofen. Wie Nebel stieg die Feuchtigkeit aus dem aufgeweichten Erdreich auf und erweckte in uns Erinnerungen an einen Saunaaufenthalt. Der Himmel war noch strahlend blau und es würde noch einige Stunden dauern bis sich die in Schwaden aufsteigende Feuchtigkeit erneut zu riesigen Kumulus Nimbus Wolken verband, und anschliessend den Zyklus am Nachmittag mit bedrohlichem Donnergrollen wieder von vorne beginnen lies.

Während ich mich noch in der nahen Umgebung der Lease auf der Suche nach einem Nugget mit meinem Nahmen drauf herumtrieb, ging Rolf „Walk about“, auf der Suche nach einem neuen „Patch“. Nach etwa vier Stunden, kurz nach neun Uhr machte ich mich auf den Weg zurück zum Camp. Meine Erfolge hielten sich in bescheidenen Grenzen. Meine vier kleinen Nuggets mit ihrem Totalgewicht von etwa 3.80g., vermochten unsere Digitalwaage kaum in Verlegenheit zu bringen.     

Aber Gold ist Gold und wir schätzten jedes Krümelchen. Während ich Wasser aufsetzte um einen heissen Tee zu brühen, lief mir der Schweiss in Strömen herunter.

Die Luftfeuchtigkeit war kaum auszuhalten und erschwerte einem sogar das atmen.

In solchen Umständen ist es sehr wichtig genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen und Ruhepausen einzulegen. Auch die Elektrischen Störungen in unseren Suchgeräten welche von, sich langsam in der Ferne bildenden Gewitter verursacht wurden, zwangen uns die Arbeit manchmal frühzeitig einzustellen.

Kurz nachdem ich es mir im Schatten unseres Toyotas mit einem Becher Tee bequem gemacht hatte, sah ich Rolf mit schwingendem Detektor durch den „Bush“ kommen. Es war wirklich brutal unangenehm heiss und schwül. Er setzte sich neben mich in den Schatten, legte zwei „Einunzer“ (38.60g. + 33.40g.) auf den Tisch und sagte: „Hell it’s hot“. Während mir die Augen fast aus dem Kopf quollen, setzte er ein zufriedenes lächeln auf und sagte: „Nicht schlecht für vier Stunden Arbeit oder?“ Was soll man dazu schon sagen. Nicht nur waren die Nuggets gross, sondern auch noch überaus attraktiv.

Rolf erzählte mir dass er auf der Suche nach einem „Patch“ nicht weit weg von „Snufflers Lease“ auf einige alte „Diggings“ gestossen sei und er diese zwei Nuggets zwischen den aufgeworfenen Haufen im soliden Boden gefunden habe. Über zwei Unzen, gefunden vor der Neunuhrpause sieht doch sehr vielversprechend aus.

Anschliessend arbeiteten wir beide noch für ein paar Stunden in der Nähe des Camps bis uns die herschende Hitze und die vielen falschen Signale welche von den herannahenden Gewitter verursacht wurden zu einer Siesta zwangen. Der Plan, dass wir am späten Nachmittag noch ein oder zwei Stunden Arbeit anhängen würden viel wortwörtlich ins Wasser. Mit viel Wind und Getöse brachen schon am frühen Nachmittag mehrere Gewitter über uns hinein. Kurz vor dem eindunkeln setzte dann starker Dauerregen ein, welcher uns etwas mehr moderate Temperaturen bescherte, und es uns erlaubte die schnell schwindenden  Wasservorräte ein wenig auf zu stocken. Wir verbrachten den Abend mit einem guten Buch im Camper und versuchten zu entspannen und den kühlenden Wind zu geniessen. Aber das klappte nicht so recht, denn wir waren noch immer ganz aufgeregt und „kribbelig“ von Rolfs Funden. Wir konnten es kaum abwarten morgen wieder los zu legen. Der Versuch sich in so einer Situation auf ein Buch zu konzentrieren und zu relaxen, ist ein aussichtsloses unterfangen. Das ist etwa so unmöglich wie zum Beispiel der Versuch eines Hirnchirurgen eine Operation durchzuführen während ein übergeschnapptes Wiesel in seiner Unterhose am durchdrehen ist. Geht einfach nicht.

Trotzdem dass der Nachmittag wegen des Regens verloren ging, war das Total an gefundenem Gold für diesen Tag mit über 76g mehr als respektabel. In der Zwischenzeit blieb nichts weiter übrig als uns zufrieden den widrigen Umständen anzupassen. Rex, auf jeden Fall genoss die Abkühlung und machte es sich so richtig bequem, bevor er lautstark anfing zu schnarchen. Happy und zufrieden. 

Was uns der nächste Tag bescheren sollte, können Sie bald unter GN-092 nachlesen. Diese Geschichte ist noch in Arbeit, wird aber bald auf dieser Webseite veröffentlicht werden mit den dazu gehörenden Funden. Bis dann, viel Glück und Erfolg beim suchen.